Ab in die Wüste!

Jaisalmer ist eine uralte Oasenstadt (1150) in der Wüste Thar, 60 km von der pakistanischen Grenze entfernt. 


Wir sind mit einer kleinen Propellermaschine von „Spice Air“  in einer Stunde von Jaipur hierher geflogen und auf einem riesigen, weil auch vom Militär genutzten Flugplatz gelandet. Sauberste Bauten, Hangare und total scharfe Düsenjäger zeugen von den mit weltweit höchsten Militärausgaben des Staates! Auch die Ankunftshalle ist chic und neu. 
Zuvor wurden wir im Jaipur Airport gebeten, je 3 kg Zeug aus unsren Koffern in Handgepäck umzuräumen. Ging dann alles ins gleiche Flugzeug. Leider ohne unsre Pulle Rum. 

In der Wüste ist es angenehm mild, sogar bisschen frisch, nicht heiß, der Himmel ist blau und ringsum sandfarbenes, wie Strand leicht gewelltes Land und in den Senken etwas Anbau von Grün. Viele, viele moderne Windräder sind wie Ketten aufgereiht, stören hier aber niemanden. 
Hier gehts entspannter zu, wir sind raus aus den Großstädten und dem irren Verkehr. Die Wüste schenkt wohl Frieden ...
Viele Tuktukfahrer können nicht lesen und so fährt der unsrige auch erst zum falschen „Haveli“, das sind alte Kaufmannshäuser, herrlich verziert und mit Innenhöfen. Früher diente  Jaisalmer als Zwischenhalt für Kamelkarawanen, die auf dem Weg in den Orient waren, um dort wertvolle Stoffe, Gewürze, Elfenbein und Opium zu verkaufen. Heute leben hier, unterhalb eines Forts, 70.000 Menschen. Das erste Haveli ist auch eine Pension und fünf Männer, als Frauen frisiert, geschminkt und in Saris gewandet (inkl. künstlichen Busen) treten grad sehr selbstverständlich und laut auf, ehe sie wieder entschwinden. 
Man nennt diese Menschen hier Hijra, geboren, um ihr Leben lang zu leiden. Sie werden gut behandelt, nur mancher schaut verstohlen. 

Auch wir müssen ein Stück weiter durch Gassen mit Kühen und offenen schmalen Abflusskanälen. Im zweiten Anlauf landen wir am Ziel, einem Homestay Haveli mit nur zwei Zimmern. Einem alten Franzosen gehört es, er begrüßt uns „its your home!“. Sehr schönes, sauberes, verwinkeltes Haus mit Dachterrasse. Erstmal chillen ...
Später noch ein Bummel durch beschauliche Gassen voller Lädchen. Hier gibt es sie noch, die heiligen Kühe und es geht ihnen nicht schlecht, jede hat einen Besitzer. 

Abends noch ein Rundgang durch erleuchtete Gassen, Begegnung mit singenden Freundinnen zum Junggesellinnenabschied im Glitzersari, zum Schluss fast verlaufen und nun ist’s genug für heute. 

Ja, hier kann man in Ruhe in das Leben hier eintauchen ...
Es ist einfach herrlich, ohne Zeitdruck zu reisen! 





























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