Da gehn wir mal ins Taj Mahal


Das Internet geht nicht. Wird auf Trump geschoben, der am 24.2. herkommt - es würde umgebaut. Keine Sorge also, alles gut bei uns. Nutze freundlicherweise Bluetooth von Amiboys mit Karte. 

Das schöne Homestay liegt in einer Seitengasse, weil aber inzwischen ca. 25 Leute hier übernachten können, ist es schon wie ein kleiner Hotelbetrieb, nicht mehr so persönlich. Die Chefin ist’s auch inzwischen etwas müd, gestern bekochte sie eine deutsche Gruppe zum Dinner, die dann kurz davor waren Gesänge anzustimmen. 
Vielstimmige Muezzinrufe dröhnen früh durch die Stadt und machen munter. 
Heute früh saßen Briten mit am Tisch. 
Herrlich, wir können zu Fuß zum Tadj Mahal gehen! Ein Hund kommt mir nach und plötzlich spüre ich spielerisch seine Zähne sanft an meiner Wade durch den dünnen Rock. Großes Geschrei aufmerksamer Beobachter und Gemecker mit dem Hund, alles gut. 

Noch ist nicht viel los, wir kommen mühelos durch das „Foreigner“- Gate. Kostet 35€ für jeden, das ist für indische Verhältnisse unglaublich viel, Locals zahlen deshalb viel weniger. Jeder bekommt eine kleine Flasche Mineralwasser und Schuh-Überzieher. Meine Orange nimmt die Abtastfrau weg (jede Tasche wird komplett ausgeräumt), denn essen ist drin nicht erlaubt. 
Erst gehts durch ein herrliches rotes Tor und dann erblicken wir das märchenhafte, herrliche, schwebend wirkende, schneeweiße Tadj Mahal! Gänsehaut ...
Es hebt sich so federleicht aus dem morgendlichen Dunst wie eine Fata Morgana. 
Blaue Wasserkanäle und dunkelgrüne Zypressen führen darauf hin. Herum wieder ein schöner weiter Park mit Wiesen und Bäumen und immer spiegelbildlich liegenden roten Kuppelgebäuden. 
In einem von ihnen ist ein einfaches Museum untergebracht. Wie nehmen uns Zeit. 
Hinter dem quadratischen Gebäude unterhalb der Mauer liegt ein Fluss, sieht bisschen aus wie unsere Elbe. 
Alle Besucher haben sich fein gemacht, ein Pärchen schreitet glücklich vor uns dahin, ein silbernes Täschchen mit der Aufschrift „Love“ tragend. Wahrscheinlich frisch verheiratet, Hochzeiten gibts ja am laufenden Band, wie man an der allabendlichen Feuerwerksknallerei merkt. 
Nur, wie so oft, n paar amerikanische Girls der unwissenden Art lungern in engen Shorts herum. 
Das Tadj Mahal („Traum in Marmor“) ist ein Grabmal, in 10 Jahren bis 1548 vom Großmogul gebaut für seine von vielen Haremsdamen bevorzugte geliebte Frau Mumtaz Mahal. Sie begleitete ihn hochschwanger zu einer Schlacht, weil sie auch seine Staatsberaterin war, starb aber dort im 14. (!) Kindbett. Sie wünschte sich noch ein schönes Grabmal ... 
Tragisch ist, das sein eigener Sohn ihn später vom Thron stürzte und für sieben Jahre einkerkerte, aber der war dumm und es folgten nur noch inkompetente Mogule. So konnte Sha Jahan nichtmal in Ruhe in seinem eigenen Palast unweit des Tadj Mahal leben. 
Wir werden die Riesenanlage morgen besuchen. 

Ins Innere  des Taj Mahal darf man rein, das ist aber weniger spektakulär, da sind die zwei marmorne Särge in einem Käfig aus Marmorgitter, sie werden grad mit Seifenlauge abgeschrubbt. Das ganze Gebäude wurde 2019 außen gereinigt. 
Mich interessierte, dass die etwas gestauchte Kuppel auf einen trommelförmigen Untersatz gebaut wurde, um sie schlanker und höher zu machen. Es wirken aber starke Horizontalkräfte auf die etwas gebauchte Kuppel, die nur von innenliegenden Zugstangen aufgefangen werden. Damit man diese nicht sieht, wurde eine viel flachere Kuppel innen rein gebaut und der Raum wirkt viel kleiner als von außen. 
Zurück wieder mit dem Tuktuk, Zwischenstopp am Postamt - siehe Bild - für eine Postkarte an Oma. 
Das Internet geht nicht. Wird auf Trump geschoben, der am 24.2. herkommt - es würde umgebaut ...











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