Paläste auf den Bergen Jaipurs

Es fehlen in Indien die chinesischen Touristen. Also wir findens voll genug, aber da allein in Jaipur 70% der Einnahmen von Touristen kommen (dann folgen Textildruck, Stickerei und Näherei), kann man sich den Einbruch schon vorstellen. Angesichts der vielen vielen Menschen und der Saris ist mir übrigens restlos klar geworden, dass die Textilindustrie Nummer 1 sein muss.
Die bunten, glitzernden Saris edeln jede Frau, egal wie alt, schön oder arm sie ist und die ganze Umgebung dazu. Arbeiten sieht man sie nicht, die „wenigen“ Jobs müssen erstmal die Männer übernehmen. Mit 4€ am Tag muss ein Fahrer seine 7köpfige Familie inklusive Großeltern ernähren.
Auch er strebt nach guter Bildung für die Kinder, damit es vorangeht. Er gehört er zum Mittelstand. 60% der 3 Millionen Jaipurer  dagegen sind arm.

Also, auf mit Fahrer Maansingh in die Berge! Schon von unten sehen wir staunend riesenhafte Burganlagen mit kilometerlangen Mauern entlang der Bergrücken um Jaipur. Es ist ein diesiger, recht frischer Tag, ideal für Reisen. Weil auch noch Shiva-Feiertag ist, streben ganze Familien fein angezogen zum Ausflug. Gott Shiva ist speziell für Frauen zuständig, man bittet ihn um einen guten Mann, der nur die Einzige im Blick haben möge.

Wir starten mit dem berühmten Amber Fort 11 km vor Jaipur. Wenn’s zu heiß war, zog sich der Hofstaat hierhin zurück. Ist frischer hier oben und Wasser rieselte lieblich plätschernd durch alle Gärten und Höfe. Der riesige Palast ist 700 Jahre alt und zieht sich treppenförmig ansteigend mit 4 Höfen eine Bergflanke empor.
Von weitem sehen wir schon die Elefanten dicke Touristen hochschleppen. Sieht malerisch aus, machen wir aber nicht. Die Tiere machen Zeit ihres Erwachsenenlebens nicht anderes und die Augen der intelligenten Tiere blicken erbarmungswürdig leer.

Herrlich, wie fein ziseliert wieder die Wände, Decken, Fenster sind...

Später besuchen wir ein wuchtiges Fort, das liegt ganz oben über dem Amber, um es zu bewachen.
Total durchmilitarisiert mit Mordskanone (die nie schoss), ewigen Schießschartenmauern und herrlichem Blick ringsum. In der kleinen Stadt mit Garten im See unten (Wasserversorgung für die Burgen) leben 3000 Menschen, es gibt aber 300 Tempel und kleine Paläste 😳. Mann, ging es hier mal fein zu! Heute quälen sich Autos und Busse durch enge Gassen und begeisterte Briten veranstalten gar eine Oldtimer Reise. Wahrscheinlich vermissen sie ihren Status als Kolonialherrscher 😉!

Erstmal ne Rast, Fahrer trinkt Masala Tee mit Milch, ich Käffchen komplett german Style.
Noch ein weiterer, im 19. Jh. gebauter Palast oben, gut erhaltene Räume, worin grad moderne Skulpturen gezeigt werden. Mir gefällt‘s gut, fühl mich gleich wie zu Hause.

Nun wieder stauartig runter mit Pause vor einem traumhaften Wasserschloss. Am Ufer Flohmarkt.
In Udaipur gibt’s auch son Schloss, ist jetzt Hotel, Zimmerpreis 1000 € / Nacht. 💴💴💴.

Wieder durch Jaipur zurück, weil Maansingh Fruit statt Food verstanden hat, kutscht er uns umständlich zum Obstmarkt und wir gucken dumm. Dann folgt Klärung, Lachen und Halt vor nem Shop für Kekse, Schocki (Ferrero Küsschen, aber schmeckt mir hier nicht aus Klimagründen); wir kaufen paar Brownies und machen’s uns im Hotel gemütlich.

Tschüss bis morgen, da fliegen wir nach Jaisalmeer in die Wüste!






















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