Pali + Ranakpur am Fuß der Berge


  • Der Besitzer des Hotel-Haveli in Jodhpur entstammt einer reichen Familie. Sein Opa baute  das große Kaufmannshaus. Er selbst managte das Müll-Business, betrieb Recycling- und Verbrennungsanlagen. Nun ist alles staatlich und nix klappt mehr. Das sieht man Jodhpur an, soviel Dreck sah ich sonst nie in den Straßen. Er ist darüber empört, die Regierung sei schuld. Die Anlagen wurden nicht mehr repariert und stehen still. Die Beamten nähmen ihr Geld, täten aber gar nichts. (Zufällig sah ich im TV indisches Comedy über Beamte. Sie waren nur mit sich selbst beschäftigt. Einer klagte über Eheprobleme und suchte Trost bei allen, einer hatte sich beim Teekochen ein Auge blau gehauen - große Aufregung und Anteilnahme 
    😂Gab‘s bei uns nicht auch mal so ne Serie?) Weil Mietern nicht gekündigt werden darf, musste er sie alle auszahlen und alle Beamtenebenen teuer bestechen. Das sei so in Indien. Aber langsam muckt das Volk und es würde sich in 1, 2 Jahren jetzt was ändern. Das wünschen wir Jodhpur! 🙏🏻
  • Nach dem Frühstück mit einem 7 Wochen allein reisenden Holländer, dessen Frau einen Indienbesuch strikt ablehnt, starten wir per Auto mit jugendlichem Fahrer raus aus der Wüstenregion und raus aus den Städten in die Berge. Die Aravalli Bergkette durchzieht Rajasthan. Schöne Straßen, auch mal durch ein sehr sauberes Dorf. Kommt wohl doch auf den Bürgermeister an - woher kenn ich das? 😜


  • Auf einmal ziehen unendlich lange, quer zur Straße ins Land reinführende Industriekolonnen mit schmalen qualmenden Schornsteinen den Blick auf sich. Pali - Zentrum der Textilindustrie Rajasthans! „The industrial city“ - ne verstopfte Straßenkreuzung quasi.  230.000 Einwohner, fast alles Arbeiter, halbe halbe Frauen und Männer. Davon mindestens 12% Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren!  3000  Leute arbeiten allein in der größten Baumwollspinnerei, dann in den Webereien, den  600 Färbereien und Textildruckereien, Nähereien, dann gibt’s noch Textilmaschinenbau, chemische Industrie und Steinschneidereien (Die machen Druckstempel). 

    Riesenproblem ist die Verunreinigung des Flusses Bandi durch täglich unglaubliche 34 Millionen verschmutztes Wasser! Jetzt gibt es wohl 4 Klärbecken... 50 Mio Liter Wasserverbrauch täglich aus dem Grundwasser ... Uff 🤨

    Wir sind nach 3 h da, am Fuß der Berge. Und freuen uns über den bedeutendsten Jain Tempel des Subkontinents aus dem 15. Jahrhundert. Seht selbst. Ein reicher Mann spendete den Adinath-Tempel einst, heute ist es Pilgerstätte für Gläubige und Touristen in Bussen. Eine Deutsche regt sich laut auf, dass sie die Wasserflasche aus der Tasche abgeben muss -Picknick im Tempel ist verboten, aha- sie bekommt sie aber beim rausgehen wieder.🙄

    Eine Ü haben wir hier in ner Hotelanlage, klinken aber heimlich erstmal das Schaukelbett aus, denn schon einmal umdrehen und es schwankt zum seekrank werden 🤢. Ich bin überzeugt, das machen alle so 😎!




















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