Von Agra nach Jaipur

reisen wir heute früh ab. Jaipur ist eine 2,5 Millionenstadt, 250 km fahren wir. Doch davon später. Wir haben ein Auto mit Fahrer gemietet. Das darf man gar nicht anders und das geht auch gar nicht anders, weil wir bei dem Verkehr durchdrehen und sofort einen schrecklichen Unfall bauen würden. Natürlich ohne dran Schuld zu sein! Wir haben keine Nervenbahnen für so ein Chaos mehr ausgebildet. Die Inder schon.  😅 Ich sah auch nen bunten Laster mit total eingedrückter Front. Nee, sah nicht so gut aus. Also raus aus Agra, was mal schon ein Kunststück ist und rauf auf eine fein asphaltierte dreispurige Autobahn. Fährt aber jeder nach Gusto, auch wenn mal ne seltene Ampel kommt prinzipiell  bei Rot, kommt auch gern mal n Falschfahrer entgegen oder ne Büffelherde muss  rüber zum wässern. Aber Geld sparen ist angesagt und so bleibt es bei Tempo 80, aber schneller möcht‘ ich’s bitte auch nicht.

Es geht übers Land und herrlich grünen die Felder. Hirse und Roggen haben schon Körner.
Die Dörfer haben alle feste Steinhäuser und es sieht alles irgendwie besser aus als in der Stadt. Sogar Traktoren tuckern herum, vereinzelt. Wie überall in den ärmeren Gegenden reihen sich an den Straßenrändern ab und zu Verkaufsbuden, aber mitten in Dreck und Staub.
Ein kleiner weißer Reiher pickt einem schwarzen Büffel die Flöhe raus. Und auch hier wie in allen armen Regionen sind die Schulen die besten, modernsten, saubersten Gebäude. Nicht wie bei uns!
Orte rauschen vorbei, die auf den Verkauf von Ziegeln, getrocknetem Dung (in Fladen zu Paletten aufgetürmt, mit ner Art Mulch verfestigt = Brennmaterial, ökologischer gehts eigentlich nicht), Autoreifen, Holzstrünke oder Steinplatten bzw. kleine Steinpavillons (Grabmale oder Hausschreine) spezialisiert sind.
Der Fahrer zeigt uns ein buntes Riesenzeltdach, wo gestern eine Massenhochzeit mit 12.000 Gästen stattfand. Hier wird dauernd geheiratet, auch gestern Abend in Agra war - leider kein schöner - Lärm bis Mitternacht.
Erster Stopp am Palast des Moguls. Eine herrliche, weite, auf exakter Reihung und Wiederholung bauende Anlage, immer viereckige Höfe, in einem ein herrlicher Grabpavillon aus weißem Marmor.
Toll sind die durchbrochenen Wände wie Spitze, ist alles Marmor! Außerhalb dann noch ne Riesenmoschee, denn der Mogul war Muslim.

Zweiter Stopp an einer unglaublichen Brunnenanlage, ca. 1200 Jahre alt, komplett geometrisch mit Treppen gebaut, tief unten dann Wasser. Welche Frauen das wohl täglich hochgeschleppt haben?
Wir sind jetzt im Bundesstaat Rajasthan im Norden. Einer von 21 Indiens, ein Gebirge teilt ihn, dahinter ist Wüste (da wollen wir noch hin!). Hier gab es schon immer Wasserknappheit, die sich durch menschliche Fehlleistungen (zuviel Staudämme entziehen den Flüssen das Wasser) potenziert hat. Die Meisten sind Hindus, dann Sikhs (die mit dem Turban), 9 % Muslime und Jains. Dazu später mehr.

Jaipur empfängt uns wieder mit vollem  Verkehrsgewusel. Eine sehr verdichtete Stadt. Gut, dass es nicht so heiß ist! 🙏🏻
Wir checken ins Umai Mahal, einem Hotel mit herrlicher Dachterasse und etwas ruhiger gelegen, ein.
Dann noch Dinner oben mit Musikerinnen und 2 rajasthanischen Tänzerinnen. Deren Tanz ist flink und fröhlich, sagenhafte Kleidung und zierlichste Handbewegungen!
Gute Nacht ...
PS: Kann die Bilder leider nicht chronologisch ordnen, aber geht schon, oder?



























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